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Gerberei

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Heute erinnern nur noch Straßennamen an dieses Handwerk

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Die Gerberei ist ein sehr altes Handwerk, das sich bereits bis in die Steinzeit zurückverfolgen lässt. Das ist nicht verwunderlich, denn schon damals gab es einfache Steinwerkzeuge zum Schaben und Schneiden sowie auch Felle, die man von erlegten Tieren abzog. Die Gerberei verarbeitet die Tierhäute und macht Leder daraus. Vor allem im Mittelalter war Leder sehr wichtig für die Herstellung von Kleidung, weshalb die Gerberei ein verbreitetes Handwerk war. Ebenso alt wie die Gerberei ist auch die Verwendung von Wolle von domestizierten Schafen. Die heutzutage weithin beliebte Baumwolle ist zwar ebenfalls alt, hat sich aber erst mit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts global verbreiten können.

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Beim Gerben ging es darum, die Tierhaut so zu festigen, dass sie zu Leder wurde. War sie nämlich abgezogen, trocknete sie schnell aus, und kam sie mit Wasser in Berührung, drohte sie sogar zu faulen. Um diese Vorgänge zu verhindern, wurden Gerbstoffe eingesetzt. Zu Anfang waren dies Fette oder Öle, später dann auch Tran oder Baumrindenextrakte. 

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Allerdings litten die Gerber unter einem schlechten Ruf, denn wer mit Tierhäuten arbeitete, lief Gefahr, sich durch den Verwesungsprozess oder über die in den Häuten enthaltenen Erreger Krankheiten wie Milzbrand einzufangen. Außerdem verbreiteten die Häute sowie die Gerbstoffe teilweise sehr üble Gerüche, weshalb man die Gerber mied.

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In Schiltach gibt es das Schüttesäge-Museum, das sich neben der Flößerei auch der historischen Entwicklung der Gerberei im Schwarzwald widmet. Davon abgesehen hat sich dieses traditionsreiche Handwerk in etlichen Namen erhalten. So gibt es nicht nur in Villingen eine Gerberstraße.

 

Das Schüttesägemuseum in Schiltach bietet viele Ausstellungsstücke zu Flößerei, Holzwirtschaft und Gerberei im Schwarzwald. Schüttesägemuseum Schiltach

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