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- Titisee | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Titisee Spring doch einfach in das küüühle Nass! Der Titisee liegt auf 846 Metern Meereshöhe im Bärental bei Titisee-Neustadt. Er ist 750 Meter breit und ungefähr 1,9 Kilometer lang. An seiner tiefsten Stelle misst der Wasserstand 39 Meter. Er wird von einem Flüsschen durchströmt, das bei der Einmündung Seebach heißt, beim Ausfluss aber Gutach. Es handelt sich um die spätere Wutach, die hinter Titisee-Neustadt in eine atemberaubende Schlucht stürzt. Der Titisee ist auf natürliche Weise entstanden, also nicht aufgestaut worden. Er hat sich durch eine Moräne des ehemaligen Feldberggletschers während der letzten Eiszeit gebildet und ist der größte Natursee im Schwarzwald. Bekannt ist er für seine hervorragende Wasserqualität. So kommen in ihm auch zahlreiche Fischarten vor, an den Ufern kannst Du durchaus einen Graureiher beobachten. Moränen sind übrigens Ablagerungen von Geröll und Schutt, die ein Gletscher durch seine Bewegung mit sich schiebt. Im Gegensatz zum Schluchsee kann man auf dem Titisee im Winter Eis laufen, da das Wasser hier gefriert. Jedoch halten die Winde im Tal es derart in Bewegung, dass eine längere Zeit nötig ist, bis es sicher betreten werden kann. Ist er nicht zugefroren, bietet sich eine Bootstour an. Dafür gibt es einen sehr bekannten Bootsverleih. Und natürlich kannst Du hier auch baden oder sogar surfen. Am See liegt die Stadt Titisee-Neustadt, ein Kurort, der auch wegen seiner großen Bedeutung im Wintersport weithin bekannt ist. Sein Gebiet erstreckt sich über eine Höhe zwischen 780 bis 1.197 Metern, wobei die höchste Erhebung der Gipfel des Berges Hochfirst bildet. Den heutigen Namen hat der Ort erst seit 1971, da damals die Städte Titisee und Neustadt im Schwarzwald sowie eine Reihe kleinerer umliegender Dörfer zur neuen Gemeinde Titisee-Neustadt zusammengefügt worden sind. Zu Titisee-Neustadt zählt auch der Ortsteil Waldau, wobei es sich um ebenjenes Waldau handelt, in dem von der Familie Kreutz im siebzehnten Jahrhundert die erste Waagbalkenuhr des Schwarzwaldes gebaut wurde. Auch für die weitere Entwicklung der Wälderuhren war Titisee-Neustadt von wichtiger Bedeutung. Du hast Dich bestimmt gefragt, woher der ungewöhnliche Name des Titisees kommt. Auf jeden Fall hat er nichts mit dem Titikakasee zu tun. Was er aber genau bedeutet, ist völlig unklar. Er könnte von einem Dialektwort für »Kind« kommen oder aber vom Namen des römischen Feldherrn Titus. Der Ort Titisee-Neustadt hat einiges zu bieten. Hier gibt es eine kurze Vorstellung. Hochschwarzwald.de - Titisee-Neustadt Der Titisee ist eines der beliebtesten Ausflugsziele des gesamten Schwarzwaldes. Hier wird er vorgestellt: Hochschwarzwald.de - Titisee
- Schindelmacher | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Schindelmacher Für einen ganzen Hof braucht der ja ewig. Die Dächer der Schwarzwaldhöfe mussten einiges ertragen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht selten waren die Winter äußerst schneereich, weshalb eine solide Abdeckung unverzichtbar war. Da es in vergangenen Zeiten noch keine Ziegel gab, wurden die Dächer zumeist mit Holzschindeln gedeckt. Diese mussten, um die Wetterextreme zu überdauern, stabil genug sein. Da die Walmdächer der Schwarzwaldhöfe tief nach unten gezogen sind, ist ihre Fläche groß, weshalb eine beträchtliche Zahl an Holzschindeln erforderlich war. Bis zu 35.000 sollen es pro Hof gewesen sein. Für deren Herstellung sorgte der Schindelmacher, der während der langen Winterabende eine jede Schindel von Hand anfertigte. Solche Schindeln sind stabil und halten mehrere Jahrzehnte. Ihr Grundmaterial ist Fichtenholz. Da sich Holz bei der Berührung mit Wasser streckt, muss der Schindelmacher darauf achten, nur Material von Bäumen zu verwenden, die linksdrehend sind, das heißt, deren Stamm sich in sich selbst nach links verdreht. Somit ist gewährleistet, dass die Schindeln sich beim Trocknen wieder alle in derselben Art verdrehen. Durch den Effekt des Streckens war das Dach dicht, wenn es regnete, weil die Schindeln flach aufeinanderlagen, während beim Trocknen zwischen den Schindeln kleine Lücken entstanden, die das Verdunsten der Feuchtigkeit förderten. Somit denkt das Dach mit und passt sich dem Wetter an. Holzschindeln werden aus den Baumstämmen gewonnen, nachdem sie entrindet und in kleine runde Stücke gesägt worden sind. Diese Rundlinge werden dann in die Rohschindeln gespalten. Sie sind danach noch rau und müssen mit einem speziellen Messer, dem »Ziehmesser« geglättet werden. Dieses Werkzeug ist recht breit und hat zwei Griffe, kann also mit beiden Händen geführt werden. Die Rohschindel muss folglich fest eingespannt sein, damit sie nicht wegrutscht. Dazu dient die Schindelbank, ein schmaler hölzerner Bock, den der Schindelmacher vor sich stellt. Schindelmacher berufen sich auf ein altes Wissen, was die Qualität und die Eigenschaften von Holz angeht. So verwenden sie vorrangig im Winter geschlagenes Holz und achten auf die Tage, an denen die Bäume gefällt werden. Hier spielt die Mondphase eine wichtige Rolle. Holzschindeln waren billig und im Schwarzwald einfach zu beschaffen, denn Holz war hier immer vorhanden. Allerdings hat dieser Baustoff den Nachteil, leicht brennbar zu sein. Dies ist tatsächlich auch der Grund, warum nach dem achtzehnten Jahrhundert die Holzschindel in der Dachdeckerei an Bedeutung verlor. Die zahlreichen Stadtbrände jener Zeit führten zu einem Umdenken hin zu anderen Materialien wie Schiefer oder Ton. Schindelmacher war im Schwarzwald schon früh ein Berufsstand, anders als Uhrmacher, denn die Letzteren waren Bauersleute, die nebenher Uhren zusammenbauten. Einer der letzten Schindelmacher im Schwarzwald ist Ernst Karle aus Muggenbrunn. Hier bietet er Einblicke in seine Arbeit. Schindelmacher Ernst Karle
- Schwarzwaldtal | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Schwarzwaldtal Wo Berge sind, gibt es auch Täler. Im Schwarzwald befinden sich etliche Berge mit einer Höhe über 1.000 Metern. Insgesamt sind es über hundert. Doch wo solch hohe Berge aufragen, gibt es natürlich auch Täler. An der Westseite des Schwarzwaldes, also aus Richtung des Oberrheingrabens, sind diese tief in die Flanken der Berge eingeschnitten. An der Ostseite hingegen fallen sie eher flach und hügelartig ab und die Höhenunterschiede zwischen Berg und Tal sind geringer. An den Hängen vor allem des Hochschwarzwaldes sowie der Höhenlagen des Nordschwarzwaldes haben sich während der letzten Eiszeit Gletscher gebildet, die durch ihren allmählichen Abfluss und den in ihnen mitgeführten Schotter einige Karseen geformt haben. In den Senken kommt wegen der allmählichen Auswaschung durch die Wasserläufe zumeist der Gneis zutage, der in Verbindung mit mehreren Granitkörpern wie etwa dem in Triberg das Grundgebirge des Schwarzwaldes bildet, während die Berge aus einer Deckgebirgsschicht bestehen, bei der es sich um Buntstandstein handelt. An der westlichen Seite, also zum Oberrheingraben hin, tritt das Grundgebirge sehr viel stärker in Erscheinung als an der Ostseite. An der Westseite führen die Bäche und Flüsse mehr Wasser als nach Osten hin. Generell ist die Buntsandsteinschicht im Nordschwarzwald stärker als im Südschwarzwald. Das Wasser der Schwarzwaldtäler gelangt in den Rhein oder in die Donau. Somit liegt auch die Europäische Hauptwasserscheide zu einem Teil im Schwarzwald, hat hier ihre westlichste Ausbuchtung. Einige der Flussquellen sind brunnenartig eingefasst, vor allem die Donauquelle bei Donaueschingen, wie auch die Neckar-, die Enz-, die Pregnitz- und die Berkelquelle. Der längste Fluss innerhalb des Schwarzwaldes ist mit 105 Kilometern die Enz. Ein paar Flüsse haben in der Vergangenheit ihren Lauf verändert, zum Beispiel die Wutach. In Zeiten vor ca 70.000 Jahren war sie noch ein Zufluss der Donau, was an ihrer östlichen Laufrichtung in ihrem oberen Bereich zu erkennen ist. Erst bei Achdorf knickt sie mit dem sogenannten »Wutachknie« um 100 Grad nach Süden hin ab und nähert sich dann dem Rhein. Ebenfalls eine enge Biegung vollzieht das Tal der Elz, wenn es sich um den Berg Gschasikopf windet. Ein anderes Tal ist nicht so sehr aus geologischen Gründen berühmt, sondern aus dem Fernsehen: Das Glottertal bot die Kulisse für die in den Achtzigerjahren sehr populäre Seifenoper »Die Schwarzwaldklinik«. Auch wenn die Serie nicht mehr läuft, ist das Glottertal einen Besuch wert. Das Höllental ist wegen seiner engen Einschnitte sehenswert. In ihm windet sich die nach ihm benannte Höllentalbahn von Freiburg ausgehend hinauf nach Titisee-Neustadt. An seinem oberen Ende schließt sich die vier Kilometer lange Ravennaschlucht an, die mit ihren Wasserfällen sehr urtümlich ist. Ebenfalls eher wild gibt sich das 25 Kilometer lange Simonswälder Tal mit seinen bis zu 700 Meter hohen Hängen. Es enthält ein Bannwaldgebiet und die vierzig Meter hohen Zweribacher Wasserfälle. Eines der markantesten Täler und zugleich die Grenze zwischen Nord- und Südschwarzwald ist das Kinzigtal. Bei Hausach liegt es 550 tiefer als die es umgebenden Berge und ist relativ breit. Zusammen mit ihren Nebenflüssen bildet die Kinzig das wasserreichste und am weitesten verzweigte Gewässer des Schwarzwaldes. Hier sowie in den Seitentälern fand schon früh Bergbau statt, Kobalt und Silber wurden bei Schenkenzell abgebaut. Dieses Tal war bereits von den Römern durch die Kinzigtalstraße erschlossen. Außerdem gibt es einige Höhlen, die Du besichtigen kannst, wie etwa die Erdmannshöhle in Hasel. Im Schwarzwald gibt es reichlich Flüsse und Täler. Eine kleine Auswahl ist auf dieser Seite zusammengestellt. Schwarzwald-Tourismus.info – Flüsse und Täler Höllental Bekannt wurde nicht nicht zuletzt dank der Schwarzwaldklinik, das Glottertal. Dass es darüber hinaus einiges zu bieten hat, kann man auf dieser Seite nachlesen. Schwarzwald-Toursimus-info - Glottertal Das Kinzigtal bildet die Grenze zwischen nördlichem und südlichem Schwarzwald, liegt also mittendrin in dieser faszinierenden Landschaft. Im Kinzigtal gibt es unglaublich viel zu entdecken. Diese Seite bietet einen umfassenden Überblick: Schwarzwald-Kinzigtal.info Deutschlands größten und ältesten Tropfstein findet man in der Erdmannshöhle. Die folgende Seite informiert über Anfahrt, Öffnungszeiten und so manches, was man in der Höhle entdecken kann. Schwarzwald-Tourismus.info – Hasel - Erdmannshöhle
- Gerberei | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Gerberei Heute erinnern nur noch Straßennamen an dieses Handwerk Die Gerberei ist ein sehr altes Handwerk, das sich bereits bis in die Steinzeit zurückverfolgen lässt. Das ist nicht verwunderlich, denn schon damals gab es einfache Steinwerkzeuge zum Schaben und Schneiden sowie auch Felle, die man von erlegten Tieren abzog. Die Gerberei verarbeitet die Tierhäute und macht Leder daraus. Vor allem im Mittelalter war Leder sehr wichtig für die Herstellung von Kleidung, weshalb die Gerberei ein verbreitetes Handwerk war. Ebenso alt wie die Gerberei ist auch die Verwendung von Wolle von domestizierten Schafen. Die heutzutage weithin beliebte Baumwolle ist zwar ebenfalls alt, hat sich aber erst mit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts global verbreiten können. Beim Gerben ging es darum, die Tierhaut so zu festigen, dass sie zu Leder wurde. War sie nämlich abgezogen, trocknete sie schnell aus, und kam sie mit Wasser in Berührung, drohte sie sogar zu faulen. Um diese Vorgänge zu verhindern, wurden Gerbstoffe eingesetzt. Zu Anfang waren dies Fette oder Öle, später dann auch Tran oder Baumrindenextrakte. Allerdings litten die Gerber unter einem schlechten Ruf, denn wer mit Tierhäuten arbeitete, lief Gefahr, sich durch den Verwesungsprozess oder über die in den Häuten enthaltenen Erreger Krankheiten wie Milzbrand einzufangen. Außerdem verbreiteten die Häute sowie die Gerbstoffe teilweise sehr üble Gerüche, weshalb man die Gerber mied. In Schiltach gibt es das Schüttesäge-Museum, das sich neben der Flößerei auch der historischen Entwicklung der Gerberei im Schwarzwald widmet. Davon abgesehen hat sich dieses traditionsreiche Handwerk in etlichen Namen erhalten. So gibt es nicht nur in Villingen eine Gerberstraße. Das Schüttesägemuseum in Schiltach bietet viele Ausstellungsstücke zu Flößerei, Holzwirtschaft und Gerberei im Schwarzwald. Schüttesägemuseum Schiltach
- Mountainbiking | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Mountainbiking Über Stock und Stein Auch mit dem Rad kannst Du den Schwarzwald erkunden. Speziell für das Mountainbike gibt es eine Vielzahl von Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, darunter auch anspruchsvolle Cross-Country-Strecken. Wie immer beim Radfahren gilt: Bitte auf Fußgänger achten. Außerdem sollte bitte wie in ganz Baden-Württemberg auch die Zwei-Meter-Regel eingehalten werden. Sie besagt, dass Wege mit einer Breite von weniger als zwei Metern den Fußgängern vorbehalten sind, sofern sie nicht explizit als Bike-Trails ausgeschildert sind. Aber keine Bange: Die Beschilderung der Wege ist im Schwarzwald vorbildlich, sodass Wanderer und Biker gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Für das Mountainbike gibt es Routen rund um den Feldberg oder den Schluchsee, wie auch welche, die von Freiburg ausgehen. Sehr beliebt ist die Runde vom Kybfelsen zum Aussichtsturm Schauinsland oder die vom Rosskopf über den Kandelhöhenweg. Darüber hinaus kannst Du Deine Fähigkeiten auch in einem von mehreren Bikerparks verbessern, wie es sie etwa in Bad Wildbad oder Todtnau gibt. Nicht nur für das Mountainbike besteht der Schwarzwald-Panoramaradweg, der sich von Pforzheim im Norden bis nach Waldshut-Tiengen quer durch das gesamte Mittelgebirge erstreckt. Vor allem aber bekannt und beliebt ist das Bike-Crossing Schwarzwald, eine Strecke mit ca 440 Kilometern Länge, die von Pforzheim nach Bad Säckingen verläuft, allerdings recht anspruchsvoll ist, da Du hier bis zu 16.000 Höhenmeter überwinden musst. Das Gute daran ist, dass es fast ebenso weit wieder abwärts geht, sodass Du hierbei die grandiose Landschaft genießen kannst. Da viele der Strecken alles andere als eben verlaufen, solltest Du aufpassen beim Bergabfahren, oftmals ist das durchaus gefährlich. Wenn Du an den Anstiegen nicht gerne viel strampelst, kannst Du einen E-Bike-Verleih nutzen. Dazu gibt es fast überall in der Region Ladestationen, 170 sind es insgesamt. Im Kinzigtal gibt es außerdem Wege speziell für Inline-Skater. Hier gibt es reichlich Touren-Tipps für Mountainbiker und sogar einen Routenplaner. Schwarzwald-Tourismus.info - Mountainbike-Touren Der älteste Bikerpark liegt auch im Schwarzwald, und zwar in Todtnau. Hier kann man ihn sich schon mal virtuell anschauen. Bikepark Todtnau In diesem Blogbeitrag wird der Kandelhöhentrail vorgestellt. Er startet direkt am Hauptbahnhof in Freiburg. Frei-Weg.com – Der Kandelhöhenweg
- Mühle | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Mühle Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal. Die Flussläufe des Schwarzwaldes mit ihren bisweilen beträchtlichen Gefällen eigneten sich seit früher Zeit zur Nutzung von Wasserkraft. Diese ist eine sehr alte Methode der Energiegewinnung und bereits ab dem fünften vorchristlichen Jahrhundert belegt. Erste Getreidemühlen gab es im dritten vorchristlichen Jahrhundert. Im Schwarzwald geschah die Wasserkraftnutzung zunächst durch herkömmliche Mühlen, die vor allem für die Getreideverarbeitung in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Daneben wurden auch Hammerwerke und Sägen für die Holzbearbeitung mit Wasser angetrieben. Sie alle wurden an den Hängen errichtet, wo das Gefälle des Wassers am größten ist und somit die meiste kinetische Energie entwickelt. Beim Mahlen wird das entstaubte Getreide in einen Trichter eingefüllt, aus dem die Körner nach und nach zwischen zwei Mühlsteine fallen. Einer der Mühlsteine steht am Boden und wiegt bis zu zehn Kilogramm. Über diesem ist ein zweiter Stein angebracht, der ungefähr halb so schwer ist. Dieser wird mittels Wasserkraft bewegt. Die durch die Reibung zermahlenen Körner gelangen in eine Trommel, die ebenfalls über das Mühlrad gedreht wird und wie ein Sieb fungiert. Da die obere Gesteinsschicht im Schwarzwald Sandstein ist, bestanden auch die Mühlsteine aus diesem Material. Für die Verarbeitung des Baustoffes Holz wurden Sägewerke benötigt. Bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein war Holz das Material, aus dem der überwiegende Teil der Gebrauchsgegenstände wie etwa Geschirr und Behälter gefertigt wurde. Auch und vor allem für den Hausbau war es von zentraler Wichtigkeit. In der Region finden sich des Öfteren Gewannnamen mit dem Bestandteil »Säge«, etwa häufig ein »Sägedobel«. Eine sehr alte Schwarzwaldmühle kannst Du im Simonswälder Tal bewundern, nämlich die Hexenlochmühle. Ähnliches gilt für die Rankmühle in St. Märgen. Die Mönchhof-Sägemühle in Waldachtal kann besichtigt werden. Sie wurde bereits im fünfzehnten Jahrhundert erbaut und ist immer noch im Originalzustand, also auch funktionstüchtig. Sehenswert ist außerdem die Großjockenmühle, die im Jahre 1883 am Eingang der Ravennaschlucht errichtet wurde. Sie verfügt über eine bauliche Besonderheit: Das Wasser für das Mühlrad wird nicht von außen zugeführt, sondern fließt durch das Dach. Weiterhin einen Blick wert ist die Kobisenmühle bei St. Georgen. Sie ist restauriert und kann besichtigt werden. Interessant ist, dass sie über zwei Mahlgänge verfügt. Im Laufe der Zeit wurden vor allem die Sägewerke auf Dampfbetrieb umgerüstet, heute laufen sie natürlich mit Strom. Auf dieser Seite gibt es eine Übersicht über verschiedene Mühlen im Schwarzwald, jeweils mit Beschreibung und Lageplan: Schwarzwald-Tourismus.info – Schwarzwälder Mühlen Eine »richtige« Mühle mit allem Drum und Dran findet sich hier: Hexenlochmühle
- Milchhäusle | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Milchhäusle Ganz schön schlau, die Schwarzwälder: Ein Kühlschrank ohne Strom Die Schwarzwälder Bauernhäuser liegen zumeist an Berghängen in der Nähe von Quellen. Nicht selten warten die Höfe mit einer charakteristischen Besonderheit auf. Von der Quelle aus verliefen Rohre, die man aus Holzstämmen herstellte, hin zu einem Trog, der unweit des Haupthauses stand. Dieser Trog hat einen hölzernen – selten auch steinernen – Überbau, der einem Miniaturhäuschen auf Stelzen ähnelt. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Art Kühlschrank. Seine Kälte bezieht er dabei vom fließenden Wasser aus der Quelle, das das ganze Jahr über eine fast konstante Temperatur aufweist. In diesem »Milchhäusle« genannten Überbau konnten die Schwarzwaldbauern ihre Milch auch an warmen Tagen kühl lagern. Außer Milch bewahrte man darin auch weitere verderbliche Ware auf. Zudem wuschen sich die Bauersleute jener Tage in dem Trog, da es ansonsten kein fließendes Wasser im Haus gab. Außerdem hatte der Trog den Vorteil, dass Löschwasser in geringer Entfernung zum Hof vorhanden war, falls ein Feuer ausbrach. Neben verderblicher Nahrung musste auch das Getreide geschützt gelagert werden. Hierzu gab es spezielle Getreidespeicher, die es vor Feuchtigkeit vor allem durch Niederschlag sowie vor Schädlingen schützten. Ein solcher Getreidespeicher muss zum einen die ständige Belüftung gewährleisten und zum anderen so gebaut sein, dass das gelagerte Getreide möglichst einfach umgeschichtet werden kann. Mehr darüber, wie im Schwarzwald damals Lebensmittel konserviert wurden, verrät dieser interessante Artikel: Planet-Wissen - Konservierung vor 100 Jahren
- Langlauf | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Langlauf Auf Skiern durch den Wald fetzen Durch seinen Schneereichtum bot sich der Schwarzwald schon immer für Wintersport an. Die Region verfügt nicht nur über Skisprungschanzen und Abfahrtsstrecken, sondern vor allem über jede Menge Loipen für den Langlauf, nahezu in jeder Ecke des Schwarzwaldes kann man auf Skiern durch die Landschaft fetzen. Besonders um den Feldberg gibt es mehrere interessante Loipen. Insgesamt sind es hier sechs Stück. Vor dem Langlauf war im Schwarzwald das Skibergsteigen bekannt. Heutzutage werden hier alle bekannten Wintersportarten angeboten. In Schonach findet jährlich ein Weltcup der Nordischen Kombinierer statt, der Schwarzwaldpokal – oder sollte es zumindest. In den letzten Jahren musste er mehrfach ausfallen, da das Wetter nicht mitspielte. Es war dann stets zu warm und der Schnee fehlte. Daran kann man erahnen, wie sich der Klimawandel im Schwarzwald auswirkt. Bekannt und beliebt sind auch Skiwanderwege. Der längste davon ist der Fernskiwanderweg Schonach – Belchen. Sehenswert ist der Fernskiwanderweg Hinterzarten – Schluchsee vor allem wegen der atemberaubenden Landschaft. Statt auf Langlaufskiern kannst Du in Todtmoos einen Schlitten besteigen. Der fährt aber nicht bloß einen Hang hinunter. Vielmehr wird er von Hunden durch den Wald gezogen. Außerdem finden in Todtmoos regelmäßige Schlittenhundrennen statt. Davon abgesehen kannst Du fast überall im Schwarzwald Schlitten fahren. Ansonsten ist im Schwarzwald das Angebot für den alpinen Skilauf ebenfalls groß. An zahlreichen Orten gibt es Skilifte. Am Feldberg kommen sogar Snowboarder auf ihre Kosten, allerdings nur, wenn genügend Schnee gefallen ist. Für den Sommer stehen entsprechende Rodelbahnen bereit, etwa in Schluchsee, Gutach oder Todtnau. Letztere ist beinahe drei Kilometer lang und führt 385 Meter den Berg hinunter. Halt Dich gut fest! In Todtnau gibt es außerdem einen Bundesstützpunkt des DSV für Biathleten. Dort befindet sich der einzige Wettkampfort dieser Sportart innerhalb Baden-Württembergs. Für die Fans der Nordischen Kombination dürfte der Schwarzwaldpokal in Schonach eine Reise wert sein. Wann es wieder so weit ist, erfährt man hier: Offizielle Seite des Schwarzwaldpokals ins Schonach Hier gibt es eine Übersicht über die Loipen im Schwarzwald mit zahlreichen Informationen zu den einzelnen Touren. Hochschwarzwald.de - Langlauf Das Skigebiet rund um den Feldberg hat so einiges zu bieten. Genaueres erfährt man hier: Offizielles Seite des Liftvervabdes Feldberg
- Luchs | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Luchs Den bekommst Du hier nur ganz selten zu sehen. Er sieht aus wie eine Katze, ist aber wesentlich größer, der Luchs. Zu erkennen ist er nicht nur an seinem katzenhaften Äußeren, sondern vor allem an den in länglichen »Pinseln« auslaufenden Ohren, dem Backenbart und seinem stummelhaften Schwanz. In früheren Zeiten war der Luchs in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas heimisch, bis er vom Menschen ausgerottet wurde. Am Ende des zwanzigsten Jahrhundert begann ein Projekt zur Wiederansiedlung der Tiere in der Schweiz. Dass dies erfolgreich verlaufen ist, zeigt sich daran, dass von dort aus mehrere Exemplare in den Schwarzwald eingewandert und inzwischen wieder heimisch sind. Dies konnte anhand von Auswertungen von Senderdaten und Fotofallen seit 1998 sicher nachgewiesen werden. Luchse sind gemeinhin sehr scheu. Mit einer Körperlänge von bis zu 1,20 Metern und einer Höhe von maximal siebzig Zentimetern erreichen sie die Ausmaße eines Schäferhundes. Der recht kurze Schwanz misst maximal 25 Zentimeter. Ihr Gewicht kann bis zu 30 Kilogramm betragen. Sie sind vor allem nachts und in den Dämmerungsphasen aktiv. Ihre Reviere sind dabei von beträchtlicher Größe, können mehrere hundert Quadratkilometer umfassen, wobei männliche Tiere, auch Kuder genannt, wesentlich weiter umherstreifen als die Weibchen. Luchse haben individuell unterschiedlich gefärbtes, dichtes Fell, das meist Sand-, Rot- oder Brauntöne als Grundfarbe aufweist, nicht selten auch gefleckt ist. An den Ohren befindet sich ein weißer Fleck, während die Schwarzspitze immer schwarz ist. Luchse erbeuten verschiedene Tiere, Hasen, Nager, Fische, aber auch Rehe oder sogar Hirsche. Dabei bevorzugen sie es, sich an ihre Beute anzuschleichen. Ihr vortreffliches Gehör ist für sie von Vorteil. Luchse hören eine Maus aus 50 Metern Entfernung, sobald sie sich bewegt. Die Anzahl der Luchse in Deutschland ist recht gering. Sie beträgt zwischen ein- und zweihundert Exemplaren. Gefährdet sind Luchse durch die Zerstörung und Zerstückelung ihres Lebensraumes durch die Landwirtschaft und die Verkehrswege. Der Luchs steht somit auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Ob der Luchs zurückkommt, damit beschäftigt sich dieser interessante Blogbeitrag. Blog des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord Der NABU Baden-Württemberg stellt auf seiner Seite den Luchs im Detail vor. NABU Baden-Württemberg - Steckbrief Luchs
- Kuckucksuhr | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück (Schwarzwälder-) Kuckucksuhr »Kuckuck, kuckuck« rufts aus der Uhr. Die Kuckucksuhr ist das Wahrzeichen des Schwarzwaldes schlechthin. Die Wanduhr in der Form eines Häuschens, aus dem ein Kuckuck durch eine Klappe herauslugt und die Stunde ausruft, ist auf der ganzen Welt bekannt und ein beliebtes Souvenir für Deutschlandurlauber aus anderen Ländern. Es wird vermutet, dass eine erste Form der Schwarzwälder Kuckucksuhr um das Jahr 1738 in der Werkstatt des Schönwälder Uhrmachers Franz Anton Ketterer entstanden ist. Womöglich geht die Idee aber schon auf Ketterers Vater zurück. Auch Michael Dilger aus Neukirch und Matthäus Hummel sollen schon 1742 Kuckucksuhren im Schwarzwald gebaut haben. Von Friedrich Dilger weiß man zumindest, dass er 1712 in Frankreich sein Wissen über die Uhrmacherei vertieft hat. Ob das Konzept einer Uhr mit einem Vogelruf ursprünglich aus dem Schwarzwald stammt, ist nicht mehr sicher zu klären. So soll bereits der Kurfürst Johann Georg I von Sachsen eine Uhr mit Kuckucksruf anno 1619 in seiner Sammlung gehabt haben. Auch gibt es im Straßburger Münster eine künstlerisch ausgestaltete Uhr mit einem krähenden Hahn. Das könnte vielleicht eine Inspiration zur Kuckucksuhr gewesen sein. Zu Zeiten der Uhrmacher Ketterer, Dilger und Hummel sah die Kuckucksuhr noch nicht so aus wie heute. Es handelte sich zunächst um eine Holzuhr, die mit einem Kuckucksruf in Form zweier kleiner Orgelpfeifen versehen war. Die heute übliche, weltweit bekannte äußerliche Gestaltung der Kuckucksuhr geht auf eine Initiative von Robert Gerwig zurück. Der geniale Konstrukteur der Schwarzwald- und der Höllentalbahn war nämlich von 1850 bis 1857 der erste Direktor der Herzoglich Badischen Uhrmacherschule in Furtwangen, die im Jahre 1850 speziell für die Belange kleiner Uhrmacher gegründet worden war, um ein Gegengewicht zur zunehmend industriellen Massenproduktion von Uhren zu bilden. Gerwig suchte in einer Art Wettbewerb nach Entwürfen für neue, zeitgemäße Uhrenmodelle und heraus kam dabei die sogenannte »Bahnhäusleuhr«, deren Kennzeichen vor allem das Schrägdach ist. Von Friedrich Eisenlohr entworfen, ist sie im Wesentlichen einem Bahnwärterhäuschen nachempfunden, was zur damaligen Zeit etwas sehr Modernes war. Im Laufe der Jahre wurden diesem Grundkonzept von verschiedenen Werkstätten alle möglichen Verzierungen und teils kunstvoll ausgearbeitete Schnitzereien hinzugefügt, sodass die Kuckucksuhr trotz der Bahnhäusleform stets individuell gestaltet ist. Es gibt sogar Ausführungen, die außer dem Kuckuck noch zusätzliche Figuren aufweisen, die sich bewegen oder die Viertelstunden per Ruf anzeigen. Die meisten Kuckucksuhren sind recht klein, nur eine ist ziemlich riesig. Sie befindet sich in Triberg und ist über fünfzehn Meter hoch. Ihr Uhrwerk wiegt an die sechs Tonnen, doch das Tollste ist, dass Du ihr Inneres betreten kannst. Ist das nicht prima? Das ist wie ein Blick-Durch-Puzzle, nur in groß. Ist dies die älteste Kuckucksuhr? Blog des Deutschen Uhrenmuseums Und noch eine Folge aus dem Blog über die sehr frühen Kuckucksuhren. Blog des Deutschen Uhrenmuseums Hier gibt es einen Artikel über Robert Gerwig, Direktor der früheren Uhrmacherschule Furtwangen und Konstrukteur der Schwarzwaldbahn. Deutsche Biographie: Robert Gerwig Die weltgrößte Kuckucksuhr im Eble Uhrenpark in Triberg ist sogar begehbar. Weltgrößte Kuckucksuhr
- Köhlerei | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück Köhlerei Armer Kohlen-Michel ... Auch die Köhlerei hat eine lange Tradition im Schwarzwald. In vielen Punkten verhielt es sich mit ihr ganz ähnlich wie bei der Glasbläserei. Im Schwarzwald wurde nicht nur schon früh nach Quarz für die Glasherstellung gesucht, sondern auch nach Kupfer, Eisen und sogar Silber. Für deren Weiterverarbeitung benötigte man große Hitze, wozu die Verbrennung bloßen Holzes, wie es die Glasbläser taten, nicht mehr ausreichte. Dafür waren die Köhler da, die das Holz so aufbereiteten, dass es verkohlte, seine Energiedichte gesteigert wurde, sodass es bei seiner Verbrennung höhere Temperaturen ausstrahlte. Der Köhler baute sich einen Meiler aus einer kegelförmigen Aufschichtung von Holzscheiten, die anschließend mit Reisig abgedeckt und mit Erde und Moos abgedichtet wurde. Lediglich eine Öffnung blieb übrig, durch die etwas Glut ins Innere des Meilers geschoben wurde. Diese Glut musste dann nach und nach auf das Holz im Meiler übergreifen und es verschwelen. Wichtig war dabei, dass die Temperatur im Inneren konstant blieb. Das Holz durfte nicht brennen, sondern nur schwelen, um zu Kohle zu werden. Da die Köhlerei ein sehr schmutziges Handwerk war, genossen die Köhler zumeist einen recht schlechten Ruf, für den sie jedoch nichts konnten. Diesen Umstand hat der Schriftsteller Wilhelm Hauff in seinem Märchen »Das kalte Herz« aufgegriffen. In diesem hat der arme Köhler Peter Munk beim Glasmännlein, einem guten Waldgeist, drei Wünsche frei. Zwei davon verplempert er für Reichtum, weshalb ihm der dritte zunächst verweigert wird. Daher wendet sich Peter an einen anderen, bösen Geist, der ihm noch mehr Geld gewährt, als Preis aber anstelle des Herzens einen Stein einsetzt. Als Peter immer geiziger und gefühlskälter wird, sogar seine Mutter vernachlässigt und seine Frau im Zorn erschlägt, will er sein Herz zurück, bekommt es aber von dem bösen Waldgeist nicht wieder. Dafür hilft ihm der gute mit einem Ratschlag. So sucht Peter den bösen Geist erneut auf und wirft ihm vor, das kalte Steinherz funktioniere nicht richtig. Der böse Waldgeist will das nicht wahrhaben und gibt ihm zum Vergleich sein echtes Herz zurück. Kaum dass das geschehen ist, gewährt der gute Waldgeist Peter Schutz und bringt ihn mit seiner Mutter und seiner wiederbelebten Frau zusammen. Zu diesem Märchen sowie zum Schriftsteller selbst gibt es in Baiersbronn übrigens das Hauff-Märchenmuseum. Den Köhlern erging es bald ähnlich wie den Glasbläsern. Da sie für ihre Arbeit sehr viel Holz benötigten, mussten sie immer mehr Wälder roden und ihre Meiler dem Standort des verfügbaren Waldes anpassen. Somit sorgten auch sie für den fast vollständigen Kahlschlag des Schwarzwaldes gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Auch heutzutage gibt es noch Kohlenmeiler. Ein Beispiel findet sich, ausführlich beschrieben, auf dieser Seite: Münstertal Staufen: Der Kohlenmeiler glimmt Ein Ort zum Verweilen und Träumen: Hauffs Märchenmuseum Baiersbronn Wir benutzen sie als Energiequelle, doch wie entsteht Holzkohle? Simplysience.ch - Holzkohle
- Kirschwasser | Schwarzwaldlexikon | DEINDESIGNWERK GmbH
Zurück (Schwarzwälder-) Kirschwasser Daran darfst Du nicht einmal riechen. Das Schwarzwälder Kirschwasser ist seit Langem bekannt. Es wird zumeist aus Süßkirschenarten wie der Schwarzkirsche hergestellt, die am westlichen Rand des Schwarzwaldes angebaut werden. In Freiburg nennt man es auch »Chriesiwässerle« von »Chriese«, die »Kirsche«. Es ist ein hochprozentiges Getränk und gilt im Schwarzwald als krönender Abschluss einer jeden Mahlzeit mit Schinken und Brot, so zumindest die Tradition. Für Dich ist das allerdings nicht empfehlenswert, da ist nämlich so viel Alkohol drin, dass das Wasser brennt. Schwarzwälder Kirschwasser ist ein Obstbrand. Es wird erzeugt, indem die Kirschen ohne die Kerne in Wasser eingelegt werden. Unter Zugabe spezieller Hefe entsteht die sogenannte Maische, die in einem Zeitraum von bis zu drei Wochen gärt und dann in einer Destille gebrannt wird. Je nach Alkoholgehalt des fertigen Brandes muss Wasser hinzugefügt werden, um die Schärfe zu verringern. Solche Obstbrände können nicht nur aus Kirschen gewonnen werden, sondern aus vielen verschiedenen Fruchtsorten wie etwa Äpfeln, Birnen oder Pflaumen. Stets muss man eine Destille bei der zuständigen Behörde anmelden, wenn man Obstbrände herstellen möchte. Auf den Schwarzwaldhöfen wurde früher schon Obst angebaut, allerdings nicht auf Feldern oder Plantagen, sondern in Form einzelner Bäume. Oftmals kam es sogar zu einer Überproduktion, es war also mehr Obst da, als die Bauersleute verzehren konnten. Um es nicht wegwerfen zu müssen, wurde es weiterverwertet. Man dörrte es entweder im Backhaus, nachdem man dort Brot zubereitet hatte und der Ofen noch warm war, oder man brannte es zu alkoholischen Getränken. Eine Obstbrennerei war ebenfalls Bestandteil der Schwarzwaldhöfe, ebenso wie der Bauerngarten. Auch in der Gegenwart werden die Bauerngärten kultiviert. Auf der Bauerngartenroute kannst Du Dir die schönsten davon betrachten. Hier kann man sich über die Bauerngartenroute informieren: Naturpark Südschwarzwald: Bauerngartenroute Hier gibt es eine ausführliche Seite nicht nur zum Schwarzwälder Kirschwasser: Edlerschnaps.de: Herstellung Kirschwasser