Wald
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Warum ist der Wald denn eigentlich schwarz?
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Du hast Dich bestimmt schon gefragt, warum der Schwarzwald als schwarz bezeichnet wird. Genau ist das nicht mehr zu ermitteln, man vermutet jedoch, dass die Namensgebung mit der damals oft erwähnten Undurchdringlichkeit des Waldes, die ihn »schwarz«, also »nicht einsehbar« machte, zusammenhängt.
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Heutzutage finden sich hier vorrangig Fichten, die allerdings nicht immer derart häufig waren. Tatsächlich dominiert diese Baumart den Schwarzwald erst seit der Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert. Bis dahin war der Wald wesentlich stärker durchmischt und die Fichten standen mehrheitlich nur auf den höhergelegenen Gipfeln ab ungefähr 1.000 Metern. Ansonsten kamen nahezu alle in Deutschland heimischen Baumarten vor.
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Vor allem drei Wirtschaftszweige des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts führten zu einer fast flächendeckenden Rodung der Wälder, nämlich die Flößerei, die Glasbläserei und die Köhlerei. Während die Flößerei Baumstämme über die Flüsse in andere Städte und Länder beförderte, wo sie als Baumaterial benötigt wurden, brauchten Glasbläser und Köhler viel Brennholz für ihre Öfen und Meiler. Davon abgesehen diente Holz auch den Bauersleuten als Energiequelle zum Heizen sowie als Grundmaterial für den Hausbau und für Gebrauchsgegenstände. Dies alles hatte zur Folge, dass der Schwarzwald gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts nahezu kahlgeschlagen war.
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Dass das nicht so bleiben konnte, lag auf der Hand, denn das Fehlen von Bäumen hat fatale Folgen für den Boden. Der Humus, der den Untergrund eines jeden Waldes bildet, kann sich ohne das lebendige Wurzelwerk der Bäume nicht mehr halten und wird abgetragen. Dadurch kann Wasser schneller von den Berghängen abfließen, was zu mehr Hochwassern in den Ebenen an den Flüssen führte. Es musste also etwas unternommen werden, um den Schwarzwald wieder zu bewalden.
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Das erste Wiederaufforstungsgesetz der ehemaligen badischen Regierung zur Rettung des Schwarzwaldes wurde im Jahre 1833 erlassen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gab es verstärkt Bestrebungen zur Wiederaufforstung. Da man vor allem Bäume pflanzen wollte, die sehr schnell wuchsen, wählte man die Fichte aus, was vermehrt zur Entstehung von Monokulturen führte. Seither bilden Fichten fast die Hälfte des Baumbestandes. Danach folgen mit je ungefähr einem Sechstel die Buche und die Tanne.
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Heutzutage ist der Schwarzwald zu drei Vierteln bewaldet und man versucht wieder mehr Mischwald aufzuforsten, um dem Klimawandel gerecht zu werden. Gerade Fichten vertragen wegen ihrer vergleichsweise flachen Wurzeln längere Dürrezeiten nicht gut, aber durch die zunehmende Erwärmung bleibt vor allem in den Sommermonaten immer öfter der Regen aus. Ein Mischwald kann solche Trockenperioden besser kompensieren. Außerdem treten in den letzten Jahren deutlich häufiger starke Stürme oder Orkane auf, die sich auf eine Monokultur drastischer auswirken.
Eine umfangreiche Erörterung zur Forstgeschichte im Schwarzwald gibt es bei Waldwissen.net. Forstgeschichte im Schwarzwald
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Wie hat sich der Schwarzwald im Laufe der Zeit verändert? Diese Seite gibt Aufschluss:
Naturpark Schwarzwald - Mensch und Landschaft
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Der Schwarzwald ohne Bäume? Schwer vorstellbar, aber in der Vergangenheit wäre es beinahe so gekommen. Schwarzwald-Aktuell.de – Als dem Schwarzwald die Bäume ausgingen